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Ich höre was, was du nicht hörst

Das Stadttheather Bielefeld führte im Rahmen der Jungplusx Konzerte das 5. Kinderkonzert im Jahr 2024 mit dem Titel Ich höre was, was du nicht hörst! auf. - Was für ein passender Titel für den Besuch einer jungen Zuhörerin mit Cochlea Implantaten.

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© Christoph Dietzschold

Unsere Tochter wurde von Oma zum Besuch des Konzertes eingeladen. Im Vorfeld haben wir uns mit dem Stadtheather in Verbindung gesetzt. Wir wollten gerne die Frage klären, ob während der Vorführung eine separate Tonübertragung für hörgeschädigte Personen angeboten wird.

Die überaus schnelle und freundliche Rückmeldung der Marketingreferentin des Stadtheathers Bielefeld sicherte uns zu, dass es Geräte für die digitale Übertraung mit einem Neckloop (kleines Gerät zum Umhängen) für die T-Spule gibt. Die benötigten Geräte können unkompliziert vor der Vorstellung im Foyer ausgeliehen werden. Über die schnelle und positive Rückmeldung haben wir uns riesig gefreut. Unsere Hoffnung war, dass unsere Tochter dem Geschehen im Theather so noch besser folgen kann.

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© Christoph Dietzschold

Als besondere Herausforderung in unserem Fall hatten wir die Tatsache, dass wir selbst nicht bei der Vorführung dabei sein können, um die benötigte Technik zu Beginn der Vorstellung an den Start zu bringen. Auf Nachfrage hat sich die Marketingreferentin persönlich angeboten, mit uns vorab vor Ort einen Technikcheck zu machen. Wir haben uns also für eine Nachmittagsvorstellung verabredet, um die Technik im Vorfeld zu testen. Die Funkübertragung der Anlage reicht bis ins Foyer. So konnten wir ungestört und ohne andere zu stören, während der Vorstellung die Technik solange ausprobieren, bis alle Handgriffe klar waren. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön für das große Entgegenkommen an das gesamte Team vom Stadtheather Bielefeld!

Zu Hause haben wir dann eine kleine Anleitung für die Oma verfasst. Mit Hilfe der kleinen Bedienhilfe CR210 kann die T-Spule in den Soundprozessoren des Cochlear Nucleus 7 Prozessors unkompliziert auf Knopfdruck aktiviert werden. Hierzu ist keine weitere Technik (wie bspw. ein Smartphone) notwendig.

Zu Beginn der Vorstellung legt unsere Tochter also das Übertragungsgerät des Theathers wie eine Kette um den Hals. Über die Bedienhilfe werden die T-Spulen in den Soundprozessoren aktiviert. Schon kann man dem Geschehen auf der Bühne optimal folgen. Nach dem Besuch wird die Übertragung auf Knopfdruck beendet, fertig.

Es ist wunderbar, dass auch im Stadtheather an Hörbarrieren gedacht wurde! Die Lösung vor Ort bietet vielen hörbereinträchtigten Personen mit technischer Versorgung die Möglichkeit zu höhren, was sie sonst vielleicht sonst nicht gehört hätten.

Wer die oben erwähnte Anleitung gerne für sein Kind haben möchte, schreibt uns bitte an. Die Anleitung eignet sich z.B. auch für Theatherbesuche mit der Schule oder der KiTa.

Hinweise:

Autor: Christoph Dietzschold

Bilder:

  • Christoph Dietzschold

Dieser Artikel ist nur online erschienen.